Kurz erfasst: Budotherapie
Budotherapie ist ein körperpsychotherapeutscher Ansatz, der sich die Methoden und Wirkungsweisen der fernöstlichen Kampfkünste zunutze macht. Die Übungen werden patientengerecht und störungsspezifisch zu einem Therapieprogramm zusammengestellt. Der Budotherapeut begleitet den Patienten oder die Patientin auf Ihrem individuellen Weg zur Bewältigung oder Linderung psychischer Leiden.
- störungsspezifische Arbeit nach ICD-10
- ganzheitliche Arbeit nach bio-psycho-sozialem Modell
- körperorientierte Arbeitsgestaltung
- kampfkunstspezifische Übungen störungsgerecht angepasst
- Achtsamkeitsübungen aus Meditation (Zazen), Yoga und Qigong
Neue Wege gehen: Über Budotherapie
Manchmal muss man ungewöhnliche Wege gehen, um festgefahrenen Mustern zu entkommen. So als wenn man die ausgetrampelten Pfade eines Feldweges verlässt und dann feststellt, was für ein Meer an Möglichkeiten einem querfeldein zur Verfügung steht.
So wurde die Bedeutung des Körpers in der Therapie jahrzehntelang verleugnet. Die Körpertherapien führten neben der klassischen Psychotherapie ein Randdasein. Erst durch die Arbeiten von Ferenczi und Reich im Rahmen der Human-Potential-Bewegung erlangten sie eine neue Bedeutung. Durch Dürckheim, Feldenkrais und Petzold erfuhren sie endgültig einen neuen Aufschwung. Heute sind körper- bzw. körperpsychotherapeutische Ansätze wieder stark in den Fokus gerückt. Sie stehen gleichberechtigt neben den psychotherapeutischen Ansätzen in der therapeutischen Praxislandschaft. Der Wert des Körpers, ja des Leibes, in therapeutischen Ansätzen ermöglicht Prävention, Linderung oder gar Heilung, wo andere Ansätze keinen Erfolg zeigen.
Auch für den Patienten, für den der Zugang über das Gespräch nur schwer bis gar nicht funktioniert, kann der Zugang über den Leib und über den Kampf ein neuer Weg sein, eine Möglichkeit, Lebensqualität zu gewinnen und das belastende Leiden zu lindern.
Die Budotherapie verfolgt einen körper(psycho)therapeutischen Ansatz. Sie reiht sich damit in die Riege der fernöstlichen Körpertherapien ein.
Die Lehrmethoden, Verständnisgrundlagen und Arbeitsweisen des Budo werden um die Bewegungs- und Heilkünste des Yoga, Tai Chi und Qi Gong ergänzt und störungsspezifisch eingesetzt. So werden beispielsweise Übungen zur Aktivierung, Stärkung und Stabilisierung bei internalisierenden Störungsbildern oder zur Lockerung, Entspannung und Beruhigung bei externalisierenden Störungsbildern nach dem fernöstlichen Heilverständnis aus Meditation, Qi Gong sowie aus waffenlosen oder bewaffneten Kampfkunstsystemen ausgewählt und zu einem Therapieprogramm zusammengestellt. (Hier erfahren Sie mehr.)
Die Budotherapie arbeitet dabei ganzheitlich nach dem bio-psycho-sozialen Modell sowie störungsspezifisch (ICD-10).